Freitag, 12. April 2013

Amarok und die Stadt

Als Amarok aufwachte war es schon zu spät.
JEMAND HATTE IHN GEFANGEN!
Ihn, den grandiosen einsamen Wolf.
Wie konnte das passieren?
Doch die Tatsache ließ sich nicht leugnen - er war in einem Käfig gefangen. Und davor stand eines dieser zweibeinigen Tiere.
Na super! Wie sollte er sich da wieder befreien?
Der Zweibeiner bückte sich nun und öffnete den Käfig. Die Chance zu entkommen. Amarok nahm Anlauf und hatte plötzlich etwas um den Hals. Als er weiterrannte hielt ihn mit einem Male dieses Band zurück.
Er war wie es aussah mit dem Zweibeiner zusammengekettet. Das ist schlecht, dachte sich Amarok.
Da kraulte ihm der Zweibeiner den Kopf. Und er hörte ihn sagen: Mir gefällt das auch nicht. Aber ich muss dich mitnehmen. Sie wollen dich alle sehen. Ich kann das auch nicht ändern.

Sein Peiniger zerrte an dem Band. Amarok schnappte nach ihm und stemmte sich gegen die Zugrichtung. Er knurrte eindrucksvoll. Aber es half nicht. Der Waldboden unter seinen Krallen gab ihm zu wenig Halt. Ob er wollte oder nicht, er musste mitkommen.

Irgendwann gab Amarok seinen Widerstand auf. Es war zu anstrengend und führte doch zu nichts.
Unwillig folgt er dem Zweibeiner. Und der führte ihn raus aus dem Wald. Die Gegend wurde überschaubarer und seltsame Steinklötze begannen sich am Wegesrand zu häufen. Diese wurden immer größer je weiter sie kamen. Hier war Amarok noch nie. Dann kamen sie an einer Tränke vorbei. Hier gab es andere Tiere des Waldes, die jedoch starr vor Schreck völlig stillstanden. Amarok hatte aber keine Zeit für eine genaue Sondierung der Lage denn das andere Ende des Bandes das ihn festhielt verschwand in einem der Steinklötze.
Amarok hatte dem gleich zu tun.

Er betrat den Steinklotz. Hinter ihm schloss sich etwas. Hier kam er ohne Hilfe nicht mehr heraus!

Amarok bemerkte sofort das hier Kräfte zusammenliefen. Genius loci.
Es waren viele Zweibeiner zugegen und es hing ein seltsamer Geruch in der Luft. Einige der Zweibeiner waren hinter einem Holzring eingesperrt. Nein halt - grade ging einer der Zweibeiner durch den Ring heraus. Das war kein Gefängnis. Innerhalb des Ringes gab es noch etwas das ständig braune Steine bewegte. Dort war es hell und heiß. Sehr ungewöhnlich das alles. Amarok bemerkte das irgendwie alles sich auf den Ring konzentrierte. Rudelführer oder mächtige Wesen wahrscheinlich. Es kam ihm vor wie eine der Anbetungsstellen im Wald. Das Rudel Zweibeiner im Kreis stellte immer wieder Schalen mit braunem Wasser und Milch zu den anderen Zweibeinern außerhalb des Kreises. Und die im Kreis waren sich irgendwie ähnlich, sehr dunkel. Sonst herrschten viele Farben vor. Definitiv ging vom Kreis eine Macht aus. Amaroks Peiniger unterhielt sich mit einem Wesen aus dem Kreis. Amarok sah genauer hin. Da gab es Wesen mit schmalen Augen, Wesen mit schwarzem, hellem oder rotem Haar. Es gab große und kleine. Manche hatten auch irgendetwas Seltsames im Gesicht. Das braune Wasser roch wie die Steine hinten im Kreis. Ah, wie machtvoll! Die Steine wurden zertrümmert. Sie waren an dem braunen Wasser Schuld. Amarok bemerkt einen Fisch auf einer der Schalen. Und auf einer anderen war ein Blatt.

Die Wesen mit dunklem Oberkörper beherrschten eindeutig die anderen dort versammelten. Amarok merkte dies sofort. Und es lag wohl am Inhalt dieser Schalen. Das war die Macht die sie beherrschten. Auch Amaroks Peiniger war eindeutig davon eingenommen. Die Zweibeiner im Ring beherrschten die anderen ohne dass diese es bemerkten.
Welche Macht!
Amarok war tief beindruckt. Schnell bekam er mit das er nur anwesend sein musste, weil die Wesen im Ring dies von seinem Peiniger verlangt hatten. Und immer dieser Geruch von den Steinen und den Schalen. Nun da er hier drinnen war, schienen alle zufrieden. Einige wollten Amarok streicheln. Schnell und erbarmungslos schnappte er nach denen.
Er war ein Wolf! Wild und einsam! Was dachten sich die nur!

Nach schier endloser Zeit brach sein mit ihm verbundener Zweibeiner wieder auf. Amarok konnte den Steinklotz endlich verlassen. Schnell verließen sie diesen seltsamen Ort. Am Waldrand wurde Amarok endlich von diesem Band um seinen Hals befreit.
Schnell lief er in den Wald. Er wollte und musste frei sein.
Der ihn gefangen genommen hatte war nicht mehr frei. Er war an diesen seltsamen Ort gebunden. Und er war wie die anderen dort außerhalb des Holzringes anwesenden dem Führungsrudel im Ring untergeordnet. Amarok verstand das nicht. Die Zweibeiner wirkten glücklich und zufrieden. Der Ort schien ein Ort des Friedens und der Ruhe zu sein.
Amarok machte dieser Ort Angst. Die Wesen im Ring mit Ihrem seltsamen braunen Wasser hatten eindeutig Macht. Sollte Amarok noch einmal dorthin müssen, könnte es sein das von dem wilden und einsamen Wolf ein Stück verloren ging.

Hooray! Love! Future!
SMD
PS: Amarok erlebte dieses Abenteuer auf speziellen Wunsch der Baroco Thekencrew.