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Dienstag, 12. August 2014

Amarok und das schöne Leben

Lange hatte man nichts von Amarok gehört oder gesehen. Der einsame Wolf hatte einen Platz gefunden. Als er so zurückdachte bemerkte er das es wohl schon mehr als ein Sommer war seit er sich hier niederließ. Es war schön hier. Es gab eine nicht zu große Höhle und diese war nicht einmal zugig. Vor der Höhle war eine Lichtung und dank Amarok blieb es auch eine Lichtung. Ganz in der Nähe plätscherte Wasser aus den Felsen. Diese Quelle hielt sogar über die warme und trockene Zeit ihr Wasser. Die Versorgung mit Fleisch war hier in diesem Wald auch gesichert. Amarok musste sich zum jagen nicht einmal anstrengen.

Kurzum es war ideal um gemütlich seinen Gedanken nach zu hängen und das Leben im Müßiggang zu genießen. Hin und wieder kamen Menschen vorbei, doch Gott sei Dank gingen diese meistens bald wieder. Amarok war das was er am liebsten war: Allein.

Doch etwas war wohl in letzter Zeit anders geworden. Amarok hatte es zuerst gar nicht bemerkt. Die Menschen die kamen und gingen waren wohl wieder und wieder gekommen. Zuerst dachte er an nichts Schlimmes, schließlich war dies ein wunderbarer Ort zur Erholung und Entspannung. Doch diese Menschen betrachteten die Bäume rund um die Lichtung. Und als sie über diese sprachen hatten sie immer diesen Glanz in den Augen. Sie sagten, die Bäume seien wertvoll. Natürlich! dachte Amarok zuerst. Die Bäume schützen seine Höhle vor Wind, sie spendeten Schatten und sie hielten den schlimmsten Regen ab. Sie sorgten auch dafür das die Erde hier blieb und es nicht zu trocken wurde. Für Amarok war es schon lange klar das die Bäume wertvoll waren. Den jüngeren davon hatte er ja auch lange genug beim wachsen zusehen können.

Scheinbar meinten die Menschen jedoch etwas anderes. Sie tauschten mit anderen Leuten, die sie hier her geführt hatten, kleine Metallplättchen. Dies erhöhte noch den Glanz in den Augen auf beider Seiten der Menschen. Die ganz neuen kamen mit langen Stöcken wieder an deren Ende gefährliches Metall blitzte. Und schon bald fiel der erste Baum. Amarok war entsetzt. Wenn sie die Bäume doch für so wertvoll erachteten, warum brachten sie diese dann um. Sie zerhackten sie auch noch in kleinere Stücke die sie mit Pferden wegschafften.

Amarok war jedoch alt genug um zu wissen, das hier ein Kampf nicht lohnte. Sein Lieblingsplatz, sein Rückzug für mehr als einen Sommer, begann sich zu verändern. Unwiderruflich! Endgültig! Und wie es aussah hatte er auch gar keine Chancen irgendetwas dagegen zu machen.

Seit heute nun wusste er das es allerhöchste Zeit war diesen Platz zu verlassen. Die Baumtöter hatten wieder andere Menschen mitgebracht. Und diese deuteten auf ihn und sagten er wäre wertvoll. Es brauchte nicht viel um sich ausmalen zu können was mit Amarok geschehen würde wenn sie ihn in die Finger kriegen würden.

Amarok musste weiter. Sein Fell retten. Einen neuen Platz zum Rückzug finden. Der alte Platz schien zu verschwinden. Zumindest zur Zeit war es dort nicht sicher. Und ob es dort jemals wieder so schön sein würde konnte man jetzt noch nicht sagen. Vielleicht würde er irgendwann zurückkehren um sich hierüber zu versichern. Aber derzeit blieb ihm nur wieder die Flucht nach vorn. Weiterziehen! Einen neuen Platz finden und für sich urbar machen. Schade eigentlich!

Hooray! Love! Future!
SMD

Mittwoch, 10. Juli 2013

Sorry!

Als Amarok am nächsten Morgen aufwachte war die Welt für ihn wieder in Ordnung. Es fühlte sich wieder besser an. Neben sich bemerkte er eine Gedankenblase.

Als er sie öffnete schlichen sich folgende Sätze in sein Gehirn:
Hallo Amarok. Ich bin es, der Kontrolleur deines Seins und deiner Realität. Das mit gestern tut mir leid. Ich war am Abend vorher mit ein paar Arbeitskollegen zum Feiern weg. Na ja - es war schön, wir hatten Spaß. Du kennst das ja, oder auch nicht. Auf jeden Fall sind mir dann halt in der Früh ein paar Ungeschicklichkeiten unterlaufen. Mein Boss sagte ich solle mir deswegen keine Sorgen machen. Da beschwert sich schon keiner und zahlen muss ich es auch nicht. Wie du sicherlich bemerkt hast, habe ich dein Sein dem falschen Körper zugewiesen. Es gab da wohl ein paar Unpässlichkeiten deswegen für dich. Aber hey, sei froh, du hattest noch Glück. Dein Tauschpartner ist mit der Situation nicht ganz so gut zurecht gekommen. Er hat sich dann gestern Vormittag selbst tot gebissen. Das war nicht ganz so günstig. Wir haben da dann im bisschen improvisieren müssen. Aber da ich es gut mit dir meine habe ich dir einen Eins A Ersatzkörper besorgt. Das hat mich eine Rippe und einen Apfel gekostet. Sagte ich Rippe? Ich meinte natürlich eine Portion SpareRibs. Du wirst den Unterschied gar nicht bemerken. Bye.

Amarok war nun doch wirklich verwundert. Er stand auf, reckte und streckte sich und probierte sich aus.
Doch irgendetwas war doch anders. Entweder war Amarok geistig gewachsen oder dieser Körper war mindestens eine Nummer zu klein!

Hooray! Love! Future!
SMD

Dienstag, 9. Juli 2013

Getauscht

Als er heute aufwachte war alles anders. Er fühlte sich schon beim ersten morgendlichen Blinzeln unwohl. Als er sich umsah gab es nichts bekanntes. Alles um ihn herum war ihm fremd. Er versuchte sich zu erheben, musste jedoch mit Erschrecken feststellen das dies so nicht funktionierte. Der spontane Versuch dazu schmerzte ihn. Es tat richtig weh. Koordination war nicht möglich. Das war er nicht. Als er sich ansah konnte er sich nicht sehen. Er war anders, er war jemand anders. Er war ein Mensch!

Das war eine erschreckende Feststellung. Sehr seltsam. Wie hatte das geschehen können? Eigentlich gar nicht. Aber Amarok wäre nicht Amarok wenn ihn völlig unmögliche Dinge aus dem Tritt bringen könnten.
Mit dem Prinzip Mensch konnte er etwas anfangen. Die hatte er schon öfter gesehen. Seltsame Lebewesen. Sie gingen auf zwei Beinen. Und sie fielen dabei nicht mal um. Nun ja, das Grundprinzip war ihm vertraut, also versuchte er es nun auf die Menschenart. Viele Versuche später, viele Momente später in denen er sich vor Schmerz am Boden krümmte, viele Wunden auf der Haut war es dann so weit. Er stand.
Amarok auf zwei Beinen!

Er hatte sich diesen Körper Untertan gemacht!
Es galt eine neue Welt zu entdecken. Viele Begriffe die er eigentlich nicht kannte wirbelten durch seinen Kopf. War das eigentlich sein Kopf?

Es gab so viele Ungereimtheiten. Amarok musste sich erst einmal seiner neuen Situation klar werden.

Hooray! Love! Future!
SMD

PS: Meine Musikempfehlung für heute: Boney M. - Sunny

Mittwoch, 19. Juni 2013

Warm

Gelangweilt und völlig gechilled lag er im Schatten. Der Wettergott hatte schlussendlich doch ein Einsehen haben müssen. Er liebte dieses Wetter. Doch wenn es zu lange dauernd würde wäre das auch nicht gut. Er vermisste fast ein bisschen den Regen. Kürzlich hatte er eine grinsende Katze gesehen. Dabei hatte er die roten Beeren doch gar nicht mehr vernascht. In einer anderen Zeit lief er fröhlich durch den Regen. Diese Katze gefiel ihm. Sie hatte etwas beruhigendes. Wo sie wohl herstammte? Es war schön, bei diesen Wetter einfach rumzuliegen und die Gedanken treiben zu lassen. Er schweifte zu schönen Gefährtinnen ab. Blinzelnd sah er zur Sonne hoch. Heute nicht. Keine nicht notwendige Anstrengung. Ruhe und genießen. Ja nicht zuviel tun. Es war so schön. Fast wie damals. Fast wie immer. Fast ultimativ. Bilder von Gesichtern gingen ihm durch den Kopf. Wenn er auf die leisen Hintergrundgedanken lauschte hörte er Stimmen und Musik. Erinnerungen an zukünftige Vergangenheiten. Ausgelöst durch die vergehende Energie des brennenden Sterns über ihn. Wunderbar. Kurz bevor er tiefer zu dösen begann küsste ihn ganz sanft eine leise Windböe. Wie eine bettelnde Katze umschlich sie ihn während er langsam in beruhigende Tagträume hinüber glitt.

Hooray! Love! Future!
SMD

Samstag, 1. Juni 2013

Nass

Amarok war verärgert. Anfangs war es ja noch lustig. Da spielte er im Regen und hüpfte durch die Pfützen. Da ließ er beim Laufen die Regentropfen auf seiner Schnauze zerplatzen. Da freute sich er und die Natur. Auch er merkte dass alles schlagartig wuchs.

Doch nach einiger Zeit begann diese Phase vorüberzugehen. Denn der Regen hörte nicht mehr auf. Nein im Gegenteil er wurde noch stärker. Außerdem hörte es gar nicht mehr auf zu regnen.
Der Regen machte keine Pause mehr!
Das war unfair. Amarok machte dieses anhaltende Wetter unzufrieden. Die Bäche und Flüsse waren angeschwollen, überall bildeten sich Pfützen und sogar kleine Teiche. Jagen konnte Amarok zwar trotzdem, aber wenn die Jagdbeute auf der Flucht in den Fluss sprang war die Mühe umsonst. Er wusste der Fluss war stärker. Vor allem zurzeit. Gegen den angeschwollenen Fluss konnte sich kein Tier des Waldes behaupten. Niemand kam von dort zurück. Höchstens unten am Wasserfall, aber ein Überleben gab es nicht.

Amaroks Fell war nass und roch. Seine Höhle war zwar ganz hinten noch trocken, aber vorne am Eingang war inzwischen ein Meer aus Matsch. So etwas mochte Amarok nicht. Er liebte sein Fell wenn es trocken und sauber war. Die Fellpflege bei diesem Wetter war aber wenigstens etwas was er tun konnte. Nasse Beute jagen, die sich eh nur unter Bäumen versteckte weil sie trocken bleiben wollte, das war langweilig. Das füllte seinen Tag nicht aus.

Amarok, der einsame Wolf, dachte an das Rudel. Aber die waren um diese Jahreszeit weit weg. Im Rudel gab es eine Überlieferung. Da hieß es, nur wer wahre Liebe zur Natur und das Verstehen der Notwendigkeiten beherrscht, der könne auch solche Vorgänge verändern. Aber das konnte der einsame Wolf nicht. Er war nicht einer der alten weisen Wölfe, er hatte keine Familie gegründet. Er war immer noch auf der Suche nach dem Sinn. Aber er hatte Spaß daran. Nur an solchen Tagen kam irgendwann die Trübseligkeit in sein einsames Herz.

Er hoffte und wusste, irgendwann würde auch dieses Wetter sich ändern. Dann, wenn einer der es konnte die notwendigen Schritte einleiten würde.

Aber derzeit sah es nicht danach aus. Also rollte Amarok sich zusammen und sah nach draußen. Vielleicht sollte er, wie damals, die Stadt suchen. Sich dort umsehen. Aber das war gefährlich. Es bestand immer die Gefahr dass ihn jemand zähmen wollte. Besser in der Höhle bleiben. Und nur zum Jagen nach draußen.

Hooray! Love! Future!
SMD

Musik dazu?
Blank & Jones Unknown Treasure

Sonntag, 5. Mai 2013

Frei

Er hatte ja schon Bedenken. Seit dem Erlebnis in der Stadt fühlte er sich unbehaglich. Er war nicht mehr frei gewesen. Immer wenn er daran zurückdachte war ihm kalt und klamm.
Er mußte das wieder loswerden. Dieses Erlebnis vergessen.

Wieder frei sein.

Doch immer wieder dachte er daran das ihm das jederzeit wieder passieren könnte. Gut - wohl nicht auf die gleiche Art und Weise. Aber  im Endeffekt dann doch gefangen sein. Das durfte ihm nicht noch einmal geschehen.

Amarok rannte. Er spürte den Wind um die Nase. Sein gepflegtes Fell wurde von Wind gekämmt. Das war Amarok. Frei und Ungebunden. Sein Herz pochte, seine Lungen pumpten. Seine Muskeln zitterten leicht wegen der Anspannung und des Abrufens der puren, reinen Kraft die ihnen innewohnte. Sein Blut rauschte durch die Adern.

Irgendwann als es langsam dunkel wurde ließ seine Kraft nach. Es wurde Zeit für eine Pause. Dieser Tag war nach seinem Geschmack. Freiheit pur. Das zu tun was er mochte. Nicht an jemandes Leine hängen. So war er glücklich. So schlief er alleine ein.

Am nächsten Tag weckten ihn die ersten Strahlen der wärmenden Frühlingssonne. So schön konnte das Leben sein. Keine beengten, muffigen Kammern, keine ihm unbekannten Gerüche, keine anderen Zwänge.

Er hatte die bösen Geister abgeschüttelt.
Für dieses mal.
Wieder einmal.

Amarok war glücklich.

Hooray! Love! Future!
SMD

PS: Für alle frustrierten Standesbeamten.
(I Lean - Alien - Eileen)

Freitag, 12. April 2013

Amarok und die Stadt

Als Amarok aufwachte war es schon zu spät.
JEMAND HATTE IHN GEFANGEN!
Ihn, den grandiosen einsamen Wolf.
Wie konnte das passieren?
Doch die Tatsache ließ sich nicht leugnen - er war in einem Käfig gefangen. Und davor stand eines dieser zweibeinigen Tiere.
Na super! Wie sollte er sich da wieder befreien?
Der Zweibeiner bückte sich nun und öffnete den Käfig. Die Chance zu entkommen. Amarok nahm Anlauf und hatte plötzlich etwas um den Hals. Als er weiterrannte hielt ihn mit einem Male dieses Band zurück.
Er war wie es aussah mit dem Zweibeiner zusammengekettet. Das ist schlecht, dachte sich Amarok.
Da kraulte ihm der Zweibeiner den Kopf. Und er hörte ihn sagen: Mir gefällt das auch nicht. Aber ich muss dich mitnehmen. Sie wollen dich alle sehen. Ich kann das auch nicht ändern.

Sein Peiniger zerrte an dem Band. Amarok schnappte nach ihm und stemmte sich gegen die Zugrichtung. Er knurrte eindrucksvoll. Aber es half nicht. Der Waldboden unter seinen Krallen gab ihm zu wenig Halt. Ob er wollte oder nicht, er musste mitkommen.

Irgendwann gab Amarok seinen Widerstand auf. Es war zu anstrengend und führte doch zu nichts.
Unwillig folgt er dem Zweibeiner. Und der führte ihn raus aus dem Wald. Die Gegend wurde überschaubarer und seltsame Steinklötze begannen sich am Wegesrand zu häufen. Diese wurden immer größer je weiter sie kamen. Hier war Amarok noch nie. Dann kamen sie an einer Tränke vorbei. Hier gab es andere Tiere des Waldes, die jedoch starr vor Schreck völlig stillstanden. Amarok hatte aber keine Zeit für eine genaue Sondierung der Lage denn das andere Ende des Bandes das ihn festhielt verschwand in einem der Steinklötze.
Amarok hatte dem gleich zu tun.

Er betrat den Steinklotz. Hinter ihm schloss sich etwas. Hier kam er ohne Hilfe nicht mehr heraus!

Amarok bemerkte sofort das hier Kräfte zusammenliefen. Genius loci.
Es waren viele Zweibeiner zugegen und es hing ein seltsamer Geruch in der Luft. Einige der Zweibeiner waren hinter einem Holzring eingesperrt. Nein halt - grade ging einer der Zweibeiner durch den Ring heraus. Das war kein Gefängnis. Innerhalb des Ringes gab es noch etwas das ständig braune Steine bewegte. Dort war es hell und heiß. Sehr ungewöhnlich das alles. Amarok bemerkte das irgendwie alles sich auf den Ring konzentrierte. Rudelführer oder mächtige Wesen wahrscheinlich. Es kam ihm vor wie eine der Anbetungsstellen im Wald. Das Rudel Zweibeiner im Kreis stellte immer wieder Schalen mit braunem Wasser und Milch zu den anderen Zweibeinern außerhalb des Kreises. Und die im Kreis waren sich irgendwie ähnlich, sehr dunkel. Sonst herrschten viele Farben vor. Definitiv ging vom Kreis eine Macht aus. Amaroks Peiniger unterhielt sich mit einem Wesen aus dem Kreis. Amarok sah genauer hin. Da gab es Wesen mit schmalen Augen, Wesen mit schwarzem, hellem oder rotem Haar. Es gab große und kleine. Manche hatten auch irgendetwas Seltsames im Gesicht. Das braune Wasser roch wie die Steine hinten im Kreis. Ah, wie machtvoll! Die Steine wurden zertrümmert. Sie waren an dem braunen Wasser Schuld. Amarok bemerkt einen Fisch auf einer der Schalen. Und auf einer anderen war ein Blatt.

Die Wesen mit dunklem Oberkörper beherrschten eindeutig die anderen dort versammelten. Amarok merkte dies sofort. Und es lag wohl am Inhalt dieser Schalen. Das war die Macht die sie beherrschten. Auch Amaroks Peiniger war eindeutig davon eingenommen. Die Zweibeiner im Ring beherrschten die anderen ohne dass diese es bemerkten.
Welche Macht!
Amarok war tief beindruckt. Schnell bekam er mit das er nur anwesend sein musste, weil die Wesen im Ring dies von seinem Peiniger verlangt hatten. Und immer dieser Geruch von den Steinen und den Schalen. Nun da er hier drinnen war, schienen alle zufrieden. Einige wollten Amarok streicheln. Schnell und erbarmungslos schnappte er nach denen.
Er war ein Wolf! Wild und einsam! Was dachten sich die nur!

Nach schier endloser Zeit brach sein mit ihm verbundener Zweibeiner wieder auf. Amarok konnte den Steinklotz endlich verlassen. Schnell verließen sie diesen seltsamen Ort. Am Waldrand wurde Amarok endlich von diesem Band um seinen Hals befreit.
Schnell lief er in den Wald. Er wollte und musste frei sein.
Der ihn gefangen genommen hatte war nicht mehr frei. Er war an diesen seltsamen Ort gebunden. Und er war wie die anderen dort außerhalb des Holzringes anwesenden dem Führungsrudel im Ring untergeordnet. Amarok verstand das nicht. Die Zweibeiner wirkten glücklich und zufrieden. Der Ort schien ein Ort des Friedens und der Ruhe zu sein.
Amarok machte dieser Ort Angst. Die Wesen im Ring mit Ihrem seltsamen braunen Wasser hatten eindeutig Macht. Sollte Amarok noch einmal dorthin müssen, könnte es sein das von dem wilden und einsamen Wolf ein Stück verloren ging.

Hooray! Love! Future!
SMD
PS: Amarok erlebte dieses Abenteuer auf speziellen Wunsch der Baroco Thekencrew.

Verschlüsselt

Er rannte.
Und rannte.
Um zu entkommen.
Da war nichts.
Nur die Schnelligkeit konnte ihn retten.

Doch - da vorn.

Eine Höhle.

Er hielt darauf zu.
Diese Höhle war aber dunkel.
Man konnte nicht hinein sehen.

Egal - Hauptsache weg von den Verfolgern.

Als er hinein sprang fühlte er es.
Er wurde förmlich zerlegt.
Verändert.
Neu zusammengesetzt.
Das war nicht mehr er. So kannte ihn niemand.
Er war irgendwie anders.
Unlesbar.
Dies war keine Höhle.
Dies war was anderes.
Er wurde wieder zerlegt.
Und wieder neu zusammengesetzt.
So langsam fühlte er sich wieder wie er selbst.
Da hörte er etwas.
Zertifikat abgelaufen.
Sehr seltsam.
Was hatte das zu bedeuten?
Irgendetwas ging da vor.
Er war noch nicht wieder er selbst.
Das ganze stand jetzt still.
Es passierte nichts.
Lange nichts.
Plötzlich kam wieder Bewegung in das Ganze. Neues Zertifikat verfügbar hörte er noch, dann spuckte die vermeintliche Höhle ihn wieder aus.
Doch dies war nicht die ursprüngliche Gegend. Dies war ein anderer Ort. Den Verfolgern entkommen und in der Fremde gelandet. Na ja.
Blieb nur zu sehen was diese Gegend für Amarok bereithielt.

Hooray! Love! Future!
SMD

Mittwoch, 3. April 2013

Amarok und die Jagd

Er lag an seinem Lieblingsplatz in der Sonne und genoss die Ruhe um ihn herum. Die Schmetterlinge tanzten in der Sonne, die Bienen umschwirrten ihn und sammelten Honig ein. Die Ameisen auf dem Boden der Waldlichtung kümmerten sich um  die Früchte des Waldes. Mäuse spielten am Rand des Waldes und im Himmel schrie weit entfernt ein Adler.
Ein wunderschöner Sommertag. Vollkommene Ruhe, genau das was er am liebsten hatte.

In Gedanken ging er den letzten Tag durch. Es war eine großartige Jagd gewesen. Sein neues Konzept war völlig aufgegangen. Zuerst hatte er das Rudel Hirsche welches er aufgespürt hatte, gemütlich durch den Wald gehetzt. Wenn es ihm gut ging machte ihm so etwas Spaß. Das Wild war völlig unter seiner Kontrolle. Als ihm die Hetze langweilig wurde, trieb er sie auf den neuen Ort zu, den er letztens gefunden hatte
 Er selbst hätte die Besonderheit dieses Ortes fast übersehen. Es war ein Riss im Waldboden. So schmal und zugewachsen das man ihn nur bemerkte wenn man langsam genug war. Aber dennoch genauso tödlich wie unscheinbar.
Dorthin trieb er sein Rotwild. Natürlich ließ er sie nicht langsam genug werden damit sie den Spalt bemerken konnten. Als die Hirsche in Panik bemerkten auf was sie da zu liefen, war es schon viel zu spät. Das gesamte Rudel stürzte in die Tiefe. Kein einziger entkam oder überlebte. Er machte sich auf den von ihm bereits entdeckten Zugang zu dem kleinen Canyon zu erreichen. Dann noch eine kleine Wegstrecke zurück zu dem Ort des Massakers.
Dort lagen sie alle. Frisches noch warmes Fleisch. Es würde mehrere Wochen für eine Hungerfreie Zeit sorgen.
Er öffnete das Maul und biss zu.
Er schmeckte das warme und salzige Blut.

Da wachte Amarok auf.
Es war Winter.
Es war kalt in seinem Unterschlupf.
Er war alleine.
Hungrig war er auch.
Und er hatte sich im Traum auf die Zunge gebissen.
Wann würde endlich das Frühjahr kommen?
Dieser Winter dauerte schon viel zu lange.
Amarok dachte an den Traum zurück.
Wieso war das echte Leben nicht so?
Hungrig rollte er sich wieder ein.
Draußen war es ja noch nicht mal hell.

Als Amarok wieder zu sich kam tat ihm alles weh. Gebrochen hatte er sich offensichtlich nichts. Aber sein Körper war zerschunden.
Wieso musste gerade ihm das passieren?
Er der große Jäger auf seiner ersten Frühjahrspirsch. Und dann trifft er auf diesen gewaltigen, hungrigen Bären der gerade aus seinem Winterschlaf erwacht.
So etwas Dämliches!
Und auf der Flucht lief er geradewegs in diese Spalte. Sie war mit Sicherheit neu. Vermutlich entstand sie als vor kurzem die Erde bebte und rumpelte. Amarok kannte sein Revier. Diese Lücke im Boden war da vorher nicht.
Wie sollte er nur da wieder herauskommen?

Nie wieder fresse ich diese großen, roten Beeren dachte sich Amarok als er wieder klar denken konnte. So etwas hatte er ja noch nie erlebt!
Ganz seltsame Träume gingen da durch seinen Kopf. Wieso musste er auch im Herbst Früchte fressen. Es gab doch auch genug Frischfleisch um ihn herum. Er raffte sich hoch und schüttelte die letzten Reste seiner Betäubung ab. Am besten ist es wohl ein bisschen  zu laufen um wieder klar zu werden, dachte er. Er lief los.

Als er so eine Zeitlang durch die Gegend gelaufen war stellte er fest, dass ihm die Gegend völlig unbekannt war. Die Pflanzen sahen seltsam aus. Und die Tiere hatten seltsame Antennen zwischen den Ohren.
Wo war er da hingeraten?

Wenn man Amarok aus der Ferne betrachtete konnte man feststellen dass die Ränder der Szenerie verschwammen und ins Dunkel übergingen. Ein aufmerksamer Zuhörer konnte auch ein leises Sirren bemerken. Und das ganze schien aus einem einzigen Punkt zu leuchten. Leise konnte man eine Bierflasche über den Boden rollen hören. Kuller, Kuller, Kuller – Plonk – Kuller, Kuller, Kuller – Plonk – Kuller, Kuller, Kuller …
Ich glaube ich habe Popcorn im Ohr.

Amarok betrachtete den funkelnden Stein den er auf der Jagd gefunden hatte. Er war nicht rund. Er hatte viele Kanten. Und wen man hineinsah, sah es aus als ob da drin viele, viele Amarok wären. Irgendwie kam es ihm so vor als würden sie alle Leben. Und jeder sein eigenes. Keiner war genauso wie der andere.
Zwei davon vielen ihm besonders auf.
Der eine schaute gerade aufmerksam in einen funkelnden Stein.
Der andere lag an seinem Lieblingsplatz in der Sonne und genoss die Ruhe um ihn herum. Die Schmetterlinge tanzten in der Sonne, die Bienen umschwirrten ihn und sammelten Honig ein.
Seltsame Sachen gab es in diesem Teil des Waldes. Hier würde er wohl so schnell nicht mehr herkommen. Er drehte sich um und kehrte in sein angestammtes Territorium zurück.
Diese Realität war ihm zu komplex.

Das Leben ist nur eine Projektion unserer selbst.

Natürlich gibt es Musik dazu.
(Alan Parsons Project - A Dream Within A Dream)

Hooray! Love! Future!
SMD

Dienstag, 2. April 2013

Amarok und der Geist


Amarok hatte es erwischt!
Mit Frost in den Knochen und Schaudern im Blut lag er in seiner geschützten Höhle im tiefen Wald. Umgeben von dichtem Unterholz gab es wohl kein anderes Geschöpf das ihn finden würde.
Der Geist des Waldes hatte seine Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt. Nun lag Amarok nahezu bewegungsunfähig da und hoffte dass er diesen Angriff auf sein Innerstes überleben würde.

Amarok passiert so etwas nicht. Amarok war zäh. Amarok war härter. Amarok war besser. Das wusste Amarok. Niemand brauchte ihm das sagen. Doch der Geist hatte ihn heimlich und hinterrücks im Schlaf erwischt. Auch ein Amarok musste sich dem Schlaf hingeben, diese Notwendigkeit konnte selbst Amarok nicht überwinden. Und genau in diesem Zustand in dem er keine Chance hatte sich zu verteidigen, da hatte ihm der Geist schwer geschwächt. Und nun lag Amarok zitternd in seiner Höhle, abgeschnitten von der Sonne und von anderen. Hunger verspürte er keinen, von da her war es Amarok egal das in der Höhle derzeit keine Vorräte mehr waren.

So richtig verstand er es nicht. Was hatte er getan um den Geist zu erzürnen. Und das am Jahrestag des Rudeltreffens. Einer der wenigen Tage im Jahr in denen Amarok nicht allein war. Diesem Treffen konnte Amarok nun nicht beiwohnen. Ja, es gab nicht einmal einen Hinweis oder eine Nachricht wo er abgeblieben war.
Was wohl die anderen von ihm dachten?
Ob sie glauben würden dass er nun nur noch alleine umherstreifen würde, völlig ohne die wenigen Tage im Jahr mit den anderen?
Oder ob sie gar dachten dass nun auch ihn das Schicksal der Ewigkeit ereilt hatte?

Er musste diese Krankheit abstreifen. Wieder in den gewohnten Zustand kommen. Doch auch wenn Amarok dieser Zustand nicht gefiel, er lag gut zwei Tage darnieder. Nach dem Frost und dem Schaudern kam eine Zeit des Feuers. Es brannte in seinen Adern. Es glühte in seinen Lungen. Und es ätzte sich durch seine Eingeweide. Doch auch diese Phase überstand Amarok. Danach spürte Amarok Besserung. Die Linderung tat im gut. Doch nun kam der Hunger. Es war nicht verwunderlich. Schließlich hatte er lange nicht gefressen. Sobald er konnte schleppte er sich nach draußen. Er kannte seine Quellen. Er würde nicht allzu lange hungern müssen.

Es war Tag. Amarok spürte die Sonne die sich ihren Weg durch das lichte Holz außerhalb seines Verstecks bahnte. Er gönnte sich eine Pause. Der Hunger war noch nicht übermächtig. Doch die Sonne war ihm wohl. Er genoss sie. Er liebte sie. Nach einer Weile stillte Amarok dann seinen Hunger. Nun ging es ihm wieder besser. Der Zorn des Geistes des Waldes lag nun wohl nicht mehr auf Amarok. Er hatte es überstanden. Wieder. so wie früher auch schon.

Doch warum war der Geist zornig auf ihn? Er fand immer noch keinen Grund. Nun hatte er den Jahrestag verpasst. Der Geist hatte ihn also gezwungen ein gegebenes Versprechen zu brechen.
Doch warum?
Gab es etwas was Amarok nicht wusste?
Etwas was er übersehen hatte?
Oder war dies nur der Grund für die nächste Attacke des Geistes?
Schließlich war er nun ein Eidbrecher, auch wenn ihn nicht wirklich eine Schuld daran traf.

Amarok raffte sich auf. Es gab nur eine Möglichkeit.
Er rannte.
Er hetzte.
Er war ein Schatten im Unterholz.
Ein Blitz auf jeder Lichtung.
Er gönnte sich keine Pause.
Eile.
Vorankommen.
Den Treffpunkt erreichen.
Vielleicht waren die anderen ja noch da.
Amarok machte keinen Halt.
Schlaf war nicht wichtig, den konnte er nachholen.
Ob Tag oder Nacht, Amarok war unterwegs.

Natürlich schaffte es Amarok nicht rechtzeitig.
Der Eid war gebrochen.
Die anderen weg.
Würden sie noch einmal zurückkommen?
Würden sie im nächsten Jahr überhaupt noch mit ihm rechnen?
Amarok blieb nur die Hoffnung dass der Punkt in Raum und Zeit auch im nächsten Jahr der gleiche sein würde. Hatte das Treffen eine Änderung beschlossen so war es für Amarok unwahrscheinlich die anderen noch einmal zu sehen. Doch üblicherweise blieb der örtliche und zeitliche Bezug der Gleiche solange keine Not bestand.

Es gab nur eine Hoffnung für Amarok. Das nächste Treffen nicht zu verpassen. Dem Zorn des Waldgeistes zu entgehen und ohne Einschränkungen diesen Zeitpunkt zu erreichen.

Darauf vertraute Amarok. Denn trotz allem waren ihm diese Treffen wichtig. Er war zwar gerne alleine, aber dann doch nicht ganz. Das Wissen um andere hilft ihm die Angriffe des Geistes zu überstehen. So rannte Amarok in den Sonnenuntergang um sich einen Schlafplatz für diese Nacht zu suchen.

Hooray! Love! Future!
SMD

PS: Musik dazu?

Montag, 3. September 2012

Amarok und Felidae

Manche Dinge vermisst man erst wenn sie nicht mehr da sind, dachte sich Amarok beim Frühstück. Sie sind erst gar nicht da, erwecken dann leise die Aufmerksamkeit und irgendwann schleichen sie sich völlig unbemerkt in dein Herz.

Immer wenn Amarok nach der morgendlichen Wäsche für frische Luft sorgt bekommt er Besuch.

Von mindestens einer der in der ihm heimatlichen Umgebung hausenden Felidae. Man könnte fast, aber nur fast, sagen sie schauen regelmäßig vorbei. Wahrscheinlich nur um sicherzugehen das Amarok noch da ist.

Liebkosen lassen sie sich morgens nie, dies erst wenn sie nachmittags faul auf dem schwarzen Band der Fortbewegung in der Sonne liegen.

In der morgendlichen Dunkelheit schauen sie sich nur um ob alles in Ordnung ist. Da sind sie auch noch sehr schreckhaft. Doch auch dies ließ im Lauf der Zeit nach. Sie hüpften nicht sofort mehr in die unerreichbare Ferne, weit weg von Amarok.

Was Amarok aus dieser Tatsache weiß ist das man manche Dinge erst vermisst wenn sie nicht mehr geschehen. Wenn Felidae nicht mehr da ist wo sein soll. Einfach verschwunden ohne sich zu verabschieden. Amarok hofft und wartet. Doch nichts. Felidae ist nicht da wo sein soll.

Amarok sucht immer wieder die Orte auf wo Felidae sein sollte. Doch Felidae ist nicht da. Nur ein unbestimmter Rest, eine Ahnung, eine Erinnerung. Ein Hauch von Felidae. Es gibt da andere, aber nicht sie. Amarok blutet das Herz. Er wusste es nicht. Wieder einmal. Immer erst wenn es zu spät ist bemerkt Amarok das sich wieder etwas in sein Herz geschlichen hatte.

Keine weitere Erklärung, keine Verabschiedung. Amarok allein. Wieder. Vielleicht sollte einsamer Wolf wieder weiterziehen. Sich wieder ein neues Rückzugsgebiet suchen. Wieder fern vom Rudel. Doch es geht ihm immer wieder wie Herrn Rossi, der das Glück sucht.

Oder ergeht es ihm am Ende wie dem Fuchs in Der kleine Prinz. Egal, Amarok weiß das er manches nicht ändern kann. Herzen heilen, wenn auch schwer. Und irgendwann, denkt sich Amarok, kommt wieder eine Felidae und schleicht sich von ihm unbemerkt in sein Herz. Vielleicht erkennt Amarok es irgendwann rechtzeitig und kann dann richtig reagieren. Amarok wird auch dies irgendwann lernen.

Hooray! Love! Future!
SMD